Der neue Megatrend heißt „Achtsamkeit“.
Was er kann und warum er im Sport so wichtig ist.

Tom hat in der September Ausgabe des Magazins „Sporttimes“ der SPORTUNION einen Artikel über Achtsamkeit im Sport veröffentlicht.
Das Wort Achtsamkeit findet sich seit einigen Jahren nicht nur auf den Titelseiten großer Magazine. Der Markt mit „achtsamen“ Angeboten ist stetig am Wachsen. Acuh wenn manchen davon in die Kategorie Esoterik und Geldmacherei fällt, bleibt Achtsamkeit wohl mehr als nur ein Trend. Die Achtsamkeitsmediation entspringt der jahrtausendalten buddhistischen Tradition und kann tatsächlich eine Antwort auf aktuelle (Fehl-)Entwicklungen in unserer Medien- und Leistungsgesellschaft sein. Schließlich verbringen wir alle zu viel Zeit vor unseren Smartphone,- Tablet,- und Computerbildschirmen. Das raubt wertvolle Stunden für die Pflege von Körper, Geist und Seele – so viel ist unbestritten!
Was bedeutet Achtsamkeit?
In Worten ausgedrückt bedeutet Achtsamkeit, im „Hier und Jetzt“ zu sein, den Moment wahrzunehmen, wie er ist, und weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft zu verweilen. Es ist also eine tiefe Akzeptanz dessen, was gerade ist. Durch die Praxis der Achtsamkeit lernen wir, die eigenen Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen klarer wahrzunehmen und automatisierte Verhaltensmuster zu erkennen. Achtsamkeitsmediation ist eine effektive Methode zur Selbstregulation. Mit ihr lässt sich unsere Aufmerksamkeit, unser Selbst- und Körperbewusstsein verbessern. Auch unsere Emotionen lassen sich besser kontrollieren – Empathie, Mitgefühl und Verständnis für andere nehmen zu.
Studien zeigen, dass schon wenige Minuten innere Einkehr am Tag helfen, sich besser zu fokussieren, Stress zu reduzieren, gelassener und glücklicher zu werden. Sogar die Gesundheit wird durch Meditation gestärkt. Regelmäßige Meditation wirkt sich erwiesenermaßen positiv auf Entzündungsprozesse im Körper aus. Der renommierte Achtsamkeitsforscher Richard Davidson meint, dass wir – genauso wie mit den allseits bekannten physischen Problemen aufgrund von Bewegungsmangel – weltweit mit einem zunehmenden Aufmerksamkeitsdefizit zu kämpfen haben.
Ideale Ergänzung zum Sport
Achtsamkeitspraxis ist die ideale Ergänzung zum Sport. Wir lernen dadurch noch besser auf die Bedürfnisse unseres Körpers zu hören, Grenzen zu erkennen und diese zu akzeptieren. Wir müssen in dieser Praxis nichts leisten, sondern können uns erlauben, so zu sein, wie wir sind.
Das berühmte US-Basketball-Team Chicago Bulls oder die französische Fußball-Nationalmannschaft setzt Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR) zur Stressreduktion bei ihren Spielen ein. Achtsamkeit hilft uns zu fokussieren, schneller und einfacher in den sogenannten „Flow-Zustand“ zu kommen und wenn es darauf ankommt, „on the point“ zu sein. Bei den Achtsamkeitsübungen geht es darum im Hier und Jetzt präsent zu sein, genau das, was man bei einem Wettkampf braucht und entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg ist.
Prominentestes Testimonial für die Methode ist wohl Basketball-Legende Michael Jordan, der von George Mumford (Autor des Bestsellers „The Mindful Athlete“) fünf Jahre lang in der Achtsamkeitspraxis unterrichtet wurde. Jordan beschreibt den wahrscheinlich wichtigsten Punkt seiner Karriere im NBA-Finale 1998 als genau diese „Zone“, von der Mumford in seinem Buch spricht, in der alle äußeren Eindrücke sich verlangsamen, in die er durch dieses „Zen-Buddhismus-Zeugs“ (O-Ton) Jordan) eintauchen konnte.
MBSR – Mindfulness Based Stress Reduction
Mindfulness Based Stress Reduction wird mit „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“ übersetzt. Das 8-wöchige MBSR-Programm wurde 1979 von Prof. Jon Kabat-Zin an der Universitätsklinik Massachusetts (USA) entwickelt. Ursprünglich wurde das Programm dazu entwickelt, um einen achtsameren Umgang mit Stress zu schulen und um Patienten mit chronischen Schmerzen zu unterstützen. MBSR verbreitet sich mittlerweile unglaublich schnell, unterstützt Menschen ganz allgemein bei einer gesünderen Lebensführung und findet Anwendung vom Gesundheits- bis zum Spitzensport.
Bei dem 8-wöhigen Kurs werden verschiedene Techniken der Achtsamkeit geübt. Die drei wesentlichen Praxiselemente sind der Body-Scan, die Sitzmeditation und die Hatha-Yoga-Übungen.
Unseren nächsten MBSR Kurs mit Tom findet ihr hier.
Den Artikel findet ihr hier zum Download.